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Aconcagua-Expedition 2018

Fünf steirische Naturfreunde am höchsten Berg Südamerikas!

Der Aconcagua ist mit seinen 6862m nicht nur der höchste Gipfel Argentiniens, er ist auch die höchste Erhebung des gesamten amerikanischen Kontinents und zudem der höchste Berg der südlichen Hemisphäre. Als höchster Berg Südamerikas zählt er auch zu den Seven Summits. Durch seine geografische Lage in einer Hochgebirgswüste ist das Klima zwar sehr trocken, berüchtigt ist der Aconcagua aber für seine Höhenstürme, welche nicht selten bis zu 100km/h erreichen.

Das Naturfreunde-Expeditionsteam besteht aus Tanja Kuster, Christof Kern, Karl Zisser, Bernhard Uschan und Expeditionsleiter Matthias Pilz.

 

Unsere Reise beginnt am 25. Dezember 2017 in Wien und führt uns über Madrid und Santiago nach Mendoza in Argentinien. Für unsere Besteigung wählen wir die Überschreitung des Aconcagua über die „Falsche Polenroute“ im Aufstieg und über den Normalweg im Abstieg. Bis zum Basislager Plaza Argentina haben wir einen organisierten Materialtransport mit Mulis, oberhalb des Basislagers tragen wir unsere Lasten selbst.

 

Der Anmarsch ins Basislager Plaza Argentina dauert insgesamt drei Tage, dann stehen uns für die Besteigung 12 Tage zu Verfügung. Schon sehr früh kristallisiert sich ein Schönwetterfenster für den 6. Und 7. Jänner heraus. Eigentlich ist dieses für unsere Gipfelbesteigung fast zu früh, trotzdem wollen wir es versuchen. Bis dahin müssen wir unsere Hochlager aufbauen und das gesamte für den Gipfelgang benötigte Material auf den Berg tragen. Vor unserem Gipfelversuch verbringen wir noch zwei Nächte im Basislager, um uns noch optimal zu erholen.

 

Unsere Gipfelbesteigung beginnen wir am 5.1. mit sehr wenig Gepäck – fast alles, was wir für den Gipfelgang benötigen, haben wir bereits im Lager 2 (5500m) deponiert, in welches wir nun aufsteigen. Bis zuletzt steigt die Spannung, ob unsere Zelte den Sturm der letzten beiden Tage unbeschadet überstanden haben. Falls nicht, würde dies wohl das Ende der Expedition bedeuten. Zum Glück haben beide Zelte den Sturm überstanden, doch in der Nacht reißt wieder kräftiger Wind mit Böen von bis zu 80 km/h an unseren Zelten.

 

Am frühen Morgen packen wir unsere Zelte und steigen ins Lager 3 auf 6000m auf. Hier verbringen wir die letzten Stunden von unserem Gipfelgang.

 

Um vier Uhr früh beginnen wir im Schein unserer Stirnlampen mit dem Wasserschmelzen. Die Nacht ist sternenklar und eisig kalt, etwa -20°. In völliger Dunkelheit starten wir zum Gipfel. Auf 6300m erreichen wir die zerstörte Biwakhütte Camp Indepedencia und der Tag bricht an. Hier sind nur mehr wenige Bergsteiger vor uns, das Wetter ist ideal und die Kälte erträglich. Eine lange, ansteigende Querung führt uns nun in die Canaleta, die berüchtigte Gipfelrinne des Aconcagua. Nur zwei kleine Schneefelder liegen hier am Weg, eines können wir überschreiten und eines umgehen, also bleiben die Steigeisen im Rucksack. Die Canaleta ist zwar schneefrei, doch der lose Schotter macht den Aufstieg sehr mühsam. Zuletzt erreichen wir den Gipfelgrat und der Blick in die gewaltige Südwand tut sich auf. Ganz zuletzt müssen wir noch einen kurzen Aufschwung überwinden, dann erreichen wir um 12:00 Uhr den höchsten Punkt des Aconcagua in 6962m Höhe und genießen den Ausblick bis zum Pazifik.

 

Nach einer kurzen Rast beginnen wir mit dem langen Abstieg – wegen der prognostizierten Front wollen wir so weit wie möglich absteigen – ins Basislager, wo wir sehr müde aber gesund und überglücklich ankommen.

 

Großer Dank gilt unseren Sponsoren: Steiermärkische Sparkasse, Österreichische Bundesforste, Naturfreunde Steiermark, Naturfreunde Alpinistengilde und OtherSide.

 

Text und Fotos von Expeditionsleiter Matthias Pilz

 

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